Klimaschutz im Würgegriff des Kapitalismus

Auf dem Weg zu einem nachhaltigen Gesellschaftssystem

Bei nüchterner Betrachtung der Tatsachen muss man leider feststellen: Wir Menschen sind mehrheitlich eigennützig veranlagt. Altruismus beschränkt sich meist auf die direkte Sozialgruppe. Selbst wenn der ein oder andere mit besten Absichten und gutem Beispiel vorangeht, ist unsere Gesellschaft nicht wie ein Ameisenstaat konstruiert. Wir Bürger sind kaum dazu in der Lage uns. im Interesse des großen Ganzen, als Individuen zurückzunehmen. Unsere Gesellschaft funktioniert so nicht, und unsere Wirtschaft funktioniert erst recht nicht so. 

 

"Unsere Wirtschaft wird sich niemals freiwillig in gebotenem Tempo defossilisieren!" 

 

Kapitalismus = egoistisches Anhäufen von Geld, und Geld = Emissionen. Deshalb wird sich unsere Wirtschaft niemals freiwillig in gebotenem Tempo dekarbonisieren, denn die Gesetze des Wettbewerbs verhindern dies. Investitionen in eine solche Transformation bedeuten (zunächst) einen Wettbewerbsnachteil gegenüber Mitbewerbern, die sich noch davor drücken. Dies gilt auf nationaler Ebene genauso wie auch im internationalen Kontext. Zudem ist unser Wirtschaftssystem auf Wachstum und Profitmaximierung ausgerichtet, und scheut per se Investitionen die dieses Ziel konterkarieren. Dieses Verhalten steckt sozusagen in der DNA unseres kapitalistischen Systems. Da unser demokratisches System zwangsweise auf Massenzustimmung angewiesen ist, wird unsere Politik niemals einen CO2-Preis festsetzen (können), der dazu in der Lage wäre die Emissionen im erforderlichen Ausmaß und Tempo zu senken. Unsere Systeme funktionieren eben genau so. 

 

Haben wir vielleicht einfach nur ein Erkenntnisproblem?

Es ist schlicht naiv zu glauben, man müsse die Menschen nur noch intensiver über den katastrophalen Zustand informieren, um so endlich eine für das Allgemeinwohl nützliche Verhaltensänderung herbeizuführen. Innerhalb der Politik, der Wirtschaft oder unserer Gesellschaft haben wir kein Erkenntnisproblem, sondern wir haben schlichtweg ein Umsetzungsproblem - hervorgerufen durch unser kapitalistisches Wirtschaftssystem, das auf Wachstum und Profit geeicht ist, und immanent Investitionen in Klimaschutz scheut. Es ist hauptsächlich ein Problem der Gesetze des Wettbewerbs. Denn in diesem System hat derjenige Marktteilnehmer einen Vorteil, der sich nicht für das Allgemeinwohl sinnvoll verhält, sondern so wie es für sein egoistisches Profitstreben nützlich ist. All diese Verflechtungen verhindern beständig effektiven Klimaschutz. Es braucht daher einen Paradigmenwechsel - ein Leitplankensystem innerhalb derer wir Bürger uns frei bewegen können, allerdings innerhalb der erforderlichen planetaren ökologischen Grenzen. Innerhalb des bestehenden Geldsystems ist wirksamer Klimaschutz nicht möglich. Ein CO2-Preis der tatsächlich dazu in der Lage wäre dies zu gewährleisten ist illusorisch, weil politisch nicht ansatzweise durchsetzbar, und weil er überdies auch absolut ungerecht wäre ggü. einkommensschwachen Haushalten. 

Weiterhin verhindert der Rebound-Effekt maßgeblich ein Funktionieren eines solchen geldbasierten Systems. Wir brauchen nur nüchtern und ehrlich die Historie des Scheiterns all unserer bisherigen Bemühungen um eine schnelle Emissionsminderung zu betrachten um zu wissen wohin wir innerhalb unseres Wirtschaftssystems, das auf höher, schneller, weiter programmiert ist, zusteuern. Natürlich haben wir in der Vergangenheit auch gewisse Erfolge erzielt, allerdings viel zu langsam und viel zu gering, um der Krise angemessen zu begegnen. Und es gibt kein Indiz dafür, dass sich mittels der gewählten Maßnahmen daran bald etwas ändern könnte.

 

Unser Wirtschaften wie bisher ist auf Selbstzerstörung programmiert

Wir müssen dies endlich ehrlich anerkennen und zu einem System umschwenken, das den Dingen konsequent ihren ökologischen Wert zuweist, und durch ein gerechtes Kontingentieren der noch möglichen Emissionen ermöglicht, dass wir nur noch diejenigen Ressourcen nutzen und auf jeden einzelnen Bürger verteilen, die uns als Gesellschaft tatsächlich noch zur Verfügung stehen.

Wie solch ein Modell auf EU Ebene aussehen könnte beschreibt das Konzept der Klimawährung ECO. 

 

 

 Dies ist ein Beitrag des Blogs ECOlogisch der Klimaschutz NPO Saveclimate.Earth - Organisation für nachhaltige Ökonomie.