Vom Anthropozän zum Absurdozän

Der Wandel wird kommen, bald, so oder so.

Wir haben nun die Wahl: change by design or by disaster.

 

Denn Physik, respektive die ökologischen Grenzen unseres Planeten, eignen sich nicht als politische Verhandlungsmasse. Auch dann nicht, wenn wir Menschen immer wieder neue Themen in der Priorisierung über die existentiellste aller Aufgaben, der schnellen Bewältigung der globalen Klimakatastrophe oben anstellen, und Klimapolitik immer weiter nach unten durchreichen. Trotz besseren Wissens und den eindringlichen Warnungen der Wissenschaft setzen wir unsere Kontinuität im Irrtum fort.

 

Noch haben wir es in der Hand die obligatorischen Veränderungen aktiv selbst zu gestalten, statt uns, passiv, von den Auswirkungen unserer weitestgehenden Untätigkeit überwältigen zu lassen. Das Problem dabei: Die Langsamkeit der stetig stattfindenden Veränderungen, und die Gewöhnung selbst an die größten Übel unserer Zeit, wie beispielsweise zunehmende Extremwetterereignisse und andere Katastrophen. 

 

Es ist wie ähnlich wie bei der Ameise auf dem Asphalt, die die Gefahr des aus ihrer Zeitperspektive extrem langsam auf sie zukommenden LKW unterschätzt oder zu lange ignoriert, und letztlich der Bedrohung nicht mehr entrinnen kann. Im Gegensatz zur Ameise verfügt unsere Gesellschaft jedoch über ausreichende wissenschaftliche Erkenntnisse zur Gefahrenlage UND über das erforderliche Know-how um diese abwenden zu können. Dennoch handeln wir nicht mit dem der Krise angemessenem Tempo und Ernsthaftigkeit.

 

Man muss folglich wohl von einem neuen, tragischen erdgeschichtlichen Zeitalter sprechen - dem Absurdozän. 

 

 

„Das Absurdozän ist ein Begriff,

der die neue, absurde und selbstzerstörerische Ära

der Menschheit beschreibt, in der unser Handeln zunehmend unlogisch

und widersprüchlich im Kontext Klimakrise und Umweltzerstörung wird.“

 

 

Es ist eine Analogie zum "Anthropozän", dem Zeitalter, in dem menschliche Aktivitäten signifikante Auswirkungen auf die Erde und ihre Ökosysteme haben. Das Absurdozän betont die Widersinnigkeit unserer Entscheidungen, wie z.B.: 

  • bezüglich der sich immer noch beschleunigenden Förderung und Nutzung fossiler Brennstoffe, trotz der bekannten Gefahren des Klimawandels
  • Dem fortgesetzten, nicht nachhaltigen Abholzen von Wäldern, trotz des Wissens um ihre Bedeutung als CO2-Senke und für den Erhalt der Biodiversität
  • Oder auch unseres Konsumverhalten, das die Ressourcen des Planeten erschöpft -  wider besseren Wissens. 

 

Die Aufzählung ließe sich noch lange fortsetzen. Es ist eine kritische Reflexion darüber, wie das Handeln unserer Gesellschaft oft im Widerspruch zum Erhalt unserer eigenen Lebensgrundlage bzw. unseres Wohlstandes steht. Sie verdeutlicht die Dringlichkeit einer Zäsur auf systemischer Ebene, denn die Krise ist multikausaler systemischer Natur. Es bedarf eines Paradigmenwechsels, der in der gleichen Größenordnung skaliert wie das Problem selbst.

 

Denn: 

                                                         » Wer will,

                                                            dass die Welt so bleibt wie sie ist,

                                                            der will nicht, dass sie bleibt. «

                                   

                                                                                           – Erich Fried –

 

 

Dies ist ein Beitrag des Blogs ECOlogisch der Klimaschutz NPO Saveclimate.Earth - Organisation für nachhaltige Ökonomie.