- wenn Billigware die Umwelt zerstört und Gewinne die einzigen Überlebenden sind
Die Ironie einer Welt, die nach Klimaschutz strebt, jedoch „billig“, „schädlich“ und „verantwortungslos“ gerade zum neuen Trend wird. Eine kritische Auseinandersetzung mit dem Geschäftsmodell von TEMU und ähnlichen Unternehmen, die billige Produkte auf Kosten der Umwelt und sozialer Verantwortung anbieten, und den Trend des Überkonsums befeuern.
Für das Phänomen des sich immer schneller drehenden Karussells des Überkonsums, wirken Firmen wie TEMU und SHEIN wie ein zusätzlicher Raketen-Booster.
Das generelle Problem:
Dinge können in unserem derzeitigen Wirtschaftssystem oft sehr günstig hergestellt werden, deren Produktion bedeutet jedoch häufig einen großen Schaden für die Umwelt. Gewinne werden privatisiert, der entstandene Schaden an der Umwelt hingegen wird meist sozialisiert. Die Produkte sind oft von minderwertiger Qualität, und werden unter Ausbeutung von Mensch und Natur ressourcenintensiv hergestellt. Danach direkt emissionsintensiv in alle Welt ausgeflogen, und nach einer kurzen Zeit der Nutzung einfach wieder weggeworfen – es war ja billig.
Auch das Thema Verpackungsirrsinn wird nicht ausgespart. Denn um die Kosten noch weiter zu senken, bzw. den Gewinn zu optimieren, werden alle legalen Register der Zolltricksereien gezogen. So werden beispielsweise selbst lächerlich kleine Artikel wie etwa ein Kugelschreiber in mehrere Teile zerlegt und einzeln verpackt, um die Grenzen einer möglichst zollfreien Einfuhr maximal auszunutzen (siehe Spiegel-Artikel). Retouren werden vernichtet, da es unwirtschaftlich ist sie wieder in Verkehr zu bringen.
Mit Blick auf Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit ist das Geschäftsmodell von TEMU & Co. schlichtweg eine Katastrophe
Die billigen Artikel repräsentieren die Verschwendung und die Kurzlebigkeit der Konsumgüter, die wir kaufen und nach kurzer Zeit wieder wegwerfen. TEMU’s Firmenpolitik ist ohne Zweifel extrem verantwortungslos und einzig auf rücksichtsloses Profistreben ausgelegt – zu Lasten von Mensch und Natur. Und warum? Weil sie es können!
Und wir Konsumenten? Wir sind anfällig für den neuen Trend des Schnäppchenwahns und kaufen vermehrt den billigen Schrott. Auch wir handeln ebenfalls extrem verantwortungslos, weil wir unsere egoistische Bedürfnisbefriedigung aus vielerlei Gründen über das Gemeinwohl stellen.
Jedoch! Niemand tut etwas Verbotenes im Spiel der Diffusion von Verantwortung. Alle Marktteilnehmer bewegen sich innerhalb der gesetzlichen Rahmenbedingungen. Folglich ist das System schlecht designet, das die Zerstörung unser aller Lebensgrundlage ermöglicht.
Dabei sprechen sich immer mehr Menschen glaubhaft für einen besseren Klimaschutz aus. Andererseits steigt die Zahl derer die bei solchen Anbietern turbo-shoppen ständig auf neue Höchstwerte. Es stellt sich die Frage, wie sich der neue Trend mit dem Wunsch vieler Menschen nach Nachhaltigkeit vereinbart.
Deshalb:
- Es braucht die Ehrlichkeit das systemische Dilemma anzuerkennen.
- Es braucht die Weisheit dessen Struktur zu verstehen.
- Und es braucht den Mut für eine unumgängliche Zäsur.
Ein Lösungsangebot:
➡️ Persönliche Emissionsbudgets setzen die erforderlichen ökologischen Leitplanken, innerhalb derer jeder Bürger selbst entscheiden kann wie er Klimaschutz in sein Leben integriert –nicht ob,
➡️ Dadurch wird das Thema Konsum von der Schuldfrage entkoppelt.
➡️ Durch die Kontingentierung von THG auf Konsumentenebene wird die Industrie sehr viel schneller ihre Herstellungsprozesse in Richtung klimaneutral transformieren. Denn sie produziert (intrinsisch motiviert) das was wir mit unseren begrenzten Budgets kaufen (können).
➡️Ein Zertifikatehandel auf Bürgerebene, umgesetzt mittels einer komplementären Ressourcenwährung, entbindet die Politik von der Notwendigkeit kleinteilige und oft unpopuläre Maßnahmen zu verhängen, und deren Einhaltung kontrollieren zu müssen.
💡Mehr dazu unter: https://www.saveclimate.earth/grundidee/
Dies ist ein Beitrag des Blogs ECOlogisch der Klimaschutz NPO Saveclimate.Earth - Organisation für nachhaltige Ökonomie.